Die Technik verändert das Leben der Menschen seit jeher. Immer wieder gibt es neue Erfindungen, die die Verwendung etablierter Werkzeuge und die Verfahrensweisen ineffizient machen und ablösen. Alles wird schneller und auch vieles einfacher und produktiver. Und gleichzeitig steigt auch der allgemeine Komfort. Man muss sich nur mal vorstellen, was für ein weiter Weg es beispielsweise war vom ersten Federkiel und der Brieftaube über den ersten Telegrafen bis hin zum Internet und Smartphone, um die Dimension zu begreifen. Nur in wenigen Bereichen, wo sich die Menschen dem Fortschritt verweigern, wurden manche Dinge noch komplizierter, wie beispielsweise in der Verwaltung oder im Rechtswesen. Dies ist allerdings meist einer falschen Politik zu verdanken, der es an Weitblick, Mut und Vernunft zu fehlen scheint.
Natürlich hat der Fortschritt auch Kehrseiten. Da wäre das Argument, dass die Technologie den Menschen die Arbeitsplätze stiehlt. Allerdings liegt diesem ein Denkfehler zugrunde, weil der Sinn des Lebens nicht die Arbeit ist, sondern ein erfülltes und freies Leben. Und der unaufhaltsame Fortschritt der Technologie samt Automatisierung und Digitalisierung kann nur die einzige Konsequenz haben, dass ein Kulturwandel stattfinden wird. Die Menschen von morgen werden nicht die Arbeit als Tätigkeitsmittelpunkt ihres Daseins betrachten, um zu überleben, sondern sie werden lernen müssen, mit der neu gewonnenen Freiheit umzugehen. Denn die sozialen und psychologischen Grundbedürfnisse eines jeden Menschen können nach wie vor Erfüllung finden, solange die Existenz gesichert ist. Die Sicherung der Existenz wird über ein staatliches oder gar globales Grundeinkommen abgedeckt sein.
Was für die meisten aktuell noch wie reine Zukunftsmusik, realitätsfremd und unvorstellbar klingen mag, haben die großen Denker unserer Zeit längst verstanden. Auch auf die Frage danach, wie denn das Ganze finanziert werden soll, gibt es bereits schlüssige Antworten. So schlug der bekannte deutsche Philosoph Richard David Precht vor, zur Finanzierung des bedingungslosen Grundeinommens eine Finanztransaktionssteuer einzuführen. Bei jeder Transaktion von Geldern, also sowohl bei den allseits bekannten Banktransaktionen als auch im Bereich des Wertpapierhandels und der Termingeschäfte, könnten prozentuale Gebühren erhoben werden. Schon ein Bruchteil des Transaktionsvolumens würde genügen, um das Grundeinkommen zu finanzieren.